haltlos: ([NCIS] Tibbs Different directions)
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Titel: Encounter in a bar
Fandom: NavyCIS
Charaktere: Tony, Gibbs, (implies big Tony/Kate action)
Spoiler/Warnings: None, doch eine Referenz zu 2x0 Chained und einige Pre-series Infos.
Prompt: #060.Getränke für [livejournal.com profile] fanfic100_de
Inhalt: Als er es das erste Mal tut, denkst du dir nichts dabei. Du kennst ihn nicht gut genug und was soll’s, wenn sich dein neuer Boss auch mal betrinkt?
Word Count: 1276
Rating: eher ab 12, wegen einigen Schimpfwörter
A/N: Eine Weile her, doch ich war in der Stimmung für etwas Gibbs & Tony fun. Und drunken!Gibbs ist spaßig zu schreiben.


Encounter in a bar

I think you know what I’m getting at
I find it so upsetting that
The memories that you select

Relient K - Which To Bury, Us or the Hatchet



Als er es das erste Mal tut, denkst du dir nichts dabei. Du kennst ihn nicht gut genug und was soll’s, wenn sich dein neuer Boss auch mal betrinkt? Jeder hat ein Laster und du hast bereits gelernt, dass Gibbs sich solche Dinge nie anmerken lassen würde. Doch sein Gang ist am nächsten Tag etwas weniger zielstrebig und seine Augen sehen müder aus. Du arbeitest erst seit zwei Monaten für diesen Mann, doch dich überrascht sein Auftreten an diesem Tag.


Ein Jahr später fällt es dir eher durch Zufall auf, doch ein Blick auf den Kalender sagt dir, es ist derselbe Monat wie letztes Jahr. Du kannst dich zwar nicht mehr an den Tag erinnern, aber dir wird klar, dass Gibbs einem Ritual folgt. Doch du stellst es nicht in Frage, denn es ist nicht deine Angelegenheit. Dir entgeht am nächsten Tag nicht Duckys ermahnender Blick in Gibbs Richtung.


Im dritten Jahr bist du darauf vorbereitet und dir wird bewusst, dass sich euer Boss auch tagsüber anders verhält als sonst. Der Schlag auf deinen Hinterkopf, als du in Gedanken versunken bist, ist härter als sonst. Doch du verschwendest nicht zu viele Gedanken daran, denn du wirst mitgerissen in dem Strudel einer anstrengenden Ermittlung und Kates Neckereien, die fast mehr deiner Aufmerksamkeit fordern als die Beweissicherung.
Bevor Gibbs geht, überlegst du einen Moment ihn zu begleiten, doch Kate holt dich zurück in die Realität: „Komm schon, DiNozzo. Abby wartet bereits auf uns.“ Du hast eine Wette verloren, sodass du den beiden ein Essen schuldest und während du in ihrer Gegenwart ein exzellentes Steak isst, fragst du dich, wie hart Gibbs dieses Jahr abstürzt.


Im vierten Jahr folgst du ihm einfach. Die letzten Wochen sind zu ruhig im Büro, sodass ihr an alten Fällen arbeitet und euch lediglich mit drögen Papierkram beschäftigt. McGee zunerven machte nach einer Woche weniger Spaß, weil Kate irgendwann die Lust verlor und Gibbs dich wütend ermahnte, endlich deine Arbeit zu machen. Als du dich dann noch mit Kate gestritten hattest und er lediglich sagte: „Haltet eure verdammten Klappen!“, wusstest du, dass sich der Tag im Februar wieder näherte.
Als folgst du ihm, weil du eine beschissene Woche hattest und ein mäßiger Alkoholrausch vielleicht nicht die Gründe dafür beseitigt, aber immerhin etwas Leichtigkeit bringt.

Die Bar ist nur spärlich besucht und Gibbs sitzt allein an der Bar. Allein mit einem Bier und Hochprozentigem. Du setzt dich wortlos neben ihm und es dauert etwas bevor er dich ansieht. Für dich Beweis genug, dass er die Wirklichkeit bereits ausgeschaltet hat.
„DiNozzo.“ Er sagt deinen Namen deutlich und ruhig, dabei zieht er langsam eine Augenbraue nach oben. Du imitierst seine Geste. „Gibbs.“ Er stellt deine Anwesenheit nicht in Frage. Doch dein Instinkt sagt dir, dass du es geschafft hast, deinen Boss zu überraschen. Du bestellst ein Bier und ihr schweigt einige Minuten, weil du nicht unbedingt zum Reden hier bist. Gibbs wohl auch nicht.

„Warum auch immer du hier bist...“, sagt dein Boss plötzlich. Seine Stimme schwankt etwas. „Rede. Damit ich mich wieder dem hier zuwenden kann.“ Er schwenkt seine Flasche Bier in Richtung Bar. „Damit du was? Dich total abschießt wie jedes Jahr? Ist das irgendeine dämliche Marinetradition?“ Deine Stimme ist spottend und du würdest im Büro nie so mit ihm reden – außer du entwickelst plötzlich den Wunsch zusterben, versteht sich. Doch der Mann vor dir hat nur eine vage Ähnlichkeit mit dem Gibbs, den du kennst. Er grinst etwas verloren, prostet dir zu: „Vielleicht.“ Er bestellt wortlos Nachschub. Bier und Whiskey. Für euch beide. Der Gedanke, dich mit Gibbs zu betrinken, löst ein seltsames Gefühl von Akzeptanz und Verständnis in dir aus. Ihr schweigt wieder und der Alkohol brennt ein warmes Loch in deinen Magen. Er gibt dir außerdem den Mut weiterzusprechen.

„Du wirst mir sicher nicht sagen, was deine jährlichen Abstürze auslöst, Boss.“ Du hältst für einen Moment Luft an, als er sich zu dir dreht. Er sieht dich irritiert fast schon ertappt an. „Komm schon, Gibbs, ich bin lange genug dabei um Verhaltensmuster zuerkennen“, erklärst du dich nervös und er zieht fragend eine Augenbraue nach oben. „Und außerdem hab ich von den besten gelernt.“ Dabei grinst du.

Er legt den Kopf schief, mustert dich und sagt dann: „Ich werde es dir sagen, DiNozzo“, beginnt er langsam mit dem Lächeln eines Betrunkenen. „Wenn du mir sagst, seit wann du mit Kate schläfst.“ Du bist tatsächlich überrascht, doch ein kleiner Teil von dir hat diesen Moment kommen sehen. „Sei nicht überrascht. Du hast schließlich vom besten gelernt“, grinst dein Boss, prostet dir zu und leert sein Glas in einem Zug. Du tust es ihm gleich.

Du spielst nervös mit dem Etikett der Bierflasche als deine Gedanken rasend nach einer Ausrede, einer Erklärung oder was auch immer suchen. „Wir haben keine deiner Regel gebrochen“, sagst du plötzlich und deine Stimme überschlägt sich fast. Gibbs sieht dich genervt an. „Regel Nr. 12 sagt, gehe nie mit einem Kollegen aus.“ – „Und?“, fragt er zwischen zwei Schlucken. – „Wir gehen nicht mit einander aus!“ Du lobst dich innerlich selbst für diese Begründung, auch wenn du weißt, dass es nie und nimmer genug ist.

„Was seid ihr dann, DiNozzo?“, er lacht plötzlich. „Fuckbuddies?“ Es klingt befreit und über alle Maßen belustigt. Ein Teil von dir ist beinahe erleichtert, Gibbs lachen zu sehen. Der andere Teil in dir weiß, dass du in der Falle sitzt. Seit fast einem halben Jahr, weil du mit ihr schläfst. Im Großen und Ganzen aber wahrscheinlich schon seit Kates erstem Tag in eurem Team. Scheiße. Du fährst dir mit einer Hand über dein Gesicht. Die andere hält das Whiskyglas umklammert. „Ja, DiNozzo. Ich muss dir recht geben. Verdammte Scheiße!“, sagt er dann ruhig, ohne dich anzusehen, und bist überrascht, dass du tatsächlich gesprochen hast.

Das Bedürfnis dich tatsächlich zu betrinken wird stärker. Du warst schon immer recht gut in Verweigerung – darin Erkenntnisse runterzuspielen oder eben wahlweise runterzuspülen. Du trinkst einen doppelten Whisky und Gibbs prostet dir still zu. Mittlerweile bist du es, der sich verspottet fühlt. „Seit wann weißt du, dass wir...“ Deine Frage durchbricht die Stille und du hasst Gibbs dafür, dass er nicht sofort antwortet. Als würde er abwägen, was er preisgeben will.

“Du erinnerst dich an Jeffrey White?“, beginnt er und augenblicklich ist jeder Muskel deines Körpers angespannt. „Sicher erinnerst du dich an Jeffrey“, sagt Gibbs dann etwas deutlicher und seine Augen verdunkeln sich. „Kate war wirklich gut. Angespannt wie bei einem normalen Fall. Besorgt wie um einen Kollegen der undercover ist. Doch Tony...“ Du siehst auf. „So gut ist sie noch nicht. Es war nur ein Blick, vielleicht eine Sekunde, vielleicht auch zehn, doch in diesem Moment war sie in Panik.“ Gibbs schweigt dann, leert sein Glas ein weiteres Mal. „Und da wusstest du es.“ Er nickt. „Aber ich hab euch mehr beigebracht als das. Sicherlich läuft das schon länger.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung und er grinst schief.

Du kannst das Grinsen nicht erwidern. Der Alkohol in deiner Blutbahn tut sein Übriges und du überlegst, warum du überhaupt hier her gekommen bist. Anstatt deinen Boss und seine Abgründe zu verstehen, hat er einen deiner eigenen Dämonen an die Oberfläche gezerrt. Ein Dämon, weil du das Gefühl hast, die ganze Situation gerät außer Kontrolle. Ihr konntet es nicht vor Gibbs verheimlichen und du weißt, dass du nicht damit aufhören kannst. Nicht ohne dir selbst einzugestehen, dass es weh tun würde. Du schmeißt ein paar Dollar auf die Theke, stehst auf und sagst: „Gibbs.“ Doch er sieht nicht auf. „Du kannst tatsächlich ein beschissener Bastard sein.“ Er sieht dir in die Augen, lächelt sogar. „Gern geschehen, DiNozzo.“ Du legst für einen Moment eine Hand auf seine Schulter und verabschiedest dich: „Gute Nacht, Boss.“


~ fini ~
Mood:: 'satisfied' satisfied
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